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Rundtour Schweiz - Italien von Andermatt zum Stilfser Joch und zurück vom 19.07.14 - 25.07.14

    Tag1 (Furkapass, Grimselpass, Oberaar)

    Tag2 (Simplonpass)

    Tag3 (Passo San Bernardino)

    Tag4 (Splügenpass, Malojapass)

    Tag5 (Malojapass, Julierpass, Albulapass)

    Tag6 (Albulapass, Berninapass, Forcola di Livigno, Passo d'Eira, Passo di Foscagno)

    Tag7 (Stilfser Joch, Umbrailpass, Ofenpass, Ova Spin)

    Tag8 (Klausenpass)


5. Tag (Malojapass, Julierpass, Albulapass)


Ich wachte bereits um 6 Uhr schon wieder auf, schlummerte aber noch bis 7 Uhr. Das Frühstück war ganz nett, Müsli, Wurst, Käse, Brot, Marmelade, das Übliche eben. Nach dem Salat-Desaster vom Vortag war ich damit jedenfalls zufrieden. Zufrieden konnte ich auch mit dem Wetter sein. Nachdem die letzten Tage doch sehr verregnet waren, strahlte mir heute die Sonne wieder ins Gesicht. Um 8:30 Uhr saß ich auf dem Rad und es galt den Rest des Malojapasses zu bewältigen. Es begann auf den ersten 2-3 Kilometern mit einigen Serpentinen und einer stattlichen Steigung von 8%. Schön war allerdings, dass mich die hohen Berge ringsherum so früh am Morgen vor der Sonne schützten und ich so viel im Schatten fahren konnte. Danach konnte ich mich auf einem ebenso langen fast flachen Stück etwas ausruhen. Die nächsten zwei Kilometer arbeitete ich mich über eine erst sehr steile, dann fast flache Gerade empor. Nach einer lang gezogenen Rechtskurve stand ich dann plötzlich vor einer Wand. Mitten im dichten Nadelwald schimmerten unzählige Serpentinen hindurch. Mit über 8% im Schnitt musste diese erobert werden. Erstmals an diesem Tag kam ich heftig ins Schwitzen. Dafür wusste der Blick zurück stets zu gefallen.

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Blick zurück auf die Steilwand am Malojapass kurz vor der Passhöhe

Nach drei Kilometern war es dann aber geschafft und der Majolapass war bezwungen. Anstelle einer Abfahrt folgten aber eine kurze Ortsdurchfahrt und danach der schöne Blick auf den Silsersee. Für die nächsten 10 km ging es nun am See entlang. Ich schoss in dieser kurzen Zeit wohl mehr Bilder als in den letzten drei Tagen zusammen, so schön war der Blick auf den See und die umliegenden Berge.

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Blick auf den Silsersee kurz nach der Passhöhe des Malojapasses

Kaum verschwand der eine See aus dem Blickfeld, tauchte mit dem Silvaplanersee gleich der nächste auf. Auch hier ging es noch für ein paar Kilometer entlang, ehe ich Silvaplana und damit den Einstieg zum Julierpass erreichte. Bereits im Ort ging es ordentlich zur Sache. Über drei Serpentinen mussten auf den ersten 1,5 km über 9% im Schnitt überwunden werden. Erträglich war das Ganze nur durch die schönen Blicke zurück auf den Silvaplanersee. Die ersten paar hundert Meter waren dabei die Schlimmsten. Nach den Serpentinen wendete sich die Strasse nach Westen und die Blicke auf den See gehörten der Vergangenheit an.

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Blick zurück ins Tal während des Anstieges zum Julierpass

Ab nun wechselten sich steile und weniger steile Abschnitte ab. Teilweise spielte einem die Optik hier aber auch böse Streiche. So hätte ich oft schwören können, es ist komplett flach, wurde aber nach einem Blick auf meinen Tacho stets eines Besseren belehrt. Und auch mein Lieblingsfeind der Wind sorgte dafür, dass ich nicht wirklich schnell vorankam. Die letzten zwei Kilometer pendelte die Steigung dann relativ konstant um die 6%. Durch eine karge Landschaft die lediglich von Strommasten durchsetzt war, wurde über eine lange Gerade der letzte Kilometer erklommen. Wahrlich kein schöner Pass, aber immerhin mit deutlich weniger Verkehr als erwartet. Ich suchte mir oben abseits der Passhöhe an einem kleinen See ein ruhiges Plätzchen und machte eine kleine Pause. Dann zog ich mich wieder um und machte mich an die Abfahrt. Während zu Beginn noch einige Serpentinen die Fahrt bremsten, wurde ich danach mit tollen weiten Kurven auf einem prima Asphalt belohnt. Hier konnte man es so richtig zünftig laufen lassen. Später gab es immer mal wieder Teilstücke, in denen Mittreten angesagt war. Sogar kurze Gegenanstiege waren zu bewältigen. Trotzdem insgesamt eine tolle Abfahrt deren letzter Kilometer nach Tiefencastel noch einmal Höchstgeschwindigkeiten erlaubte.

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Blick ins Tal Richtung Tiefencastel während der Abfahrt vom Julierpass

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Blick auf den Marmorera Stausee während der Abfahrt vom Julierpass nach Tiefencastel

Hier unten im Tal war es gefühlt doppelt so warm wie auf der Passhöhe. Ich fand rasch einen kleinen Supermarkt und kaufte etwas ein. Da ich wie immer ein ruhiges Plätzchen zum Essen wollte, fuhr ich anschließend noch bis kurz vor Surava in Richtung Albulapass. Dort bog ich rechts zum gleichnamigen Fluss ab und machte es mir auf einer Bank bequem. Danach setzte ich meine Fahrt fort. Die ersten paar Kilometer waren noch recht locker zu fahren und ich konnte in Ruhe in Erinnerungen schwelgen. Im Jahr 2009 war ich den Pass schon einmal gefahren. Ich fuhr langsam aber sicher auf drei Radler vor mir auf. Meine zahlreichen Fotostopps verhinderten jedoch, dass ich wirklich überholen musste. Nach 12,5 km war das Spazierenfahren dann vorbei. Es wurde deutlich steiler. Zunächst noch für 1,5 km unter 6%, dann für zwei Kilometer mit 10%. Der Schweiß floss jetzt in Strömen. Schon von weitem konnte man hoch über einem die letzte Serpentine vor Bergün erkennen. Das Ziel stets vor Augen kämpfte ich mich Meter für Meter voran und überholte schließlich kurz vor Bergün zwei der vor mir fahrenden Radler doch noch. Die Strasse war in diesem Abschnitt kühn in den Fels gehauen und wer nicht schwindelfrei ist, sollte sich den Blick rechts hinunter in die Albulaschlucht ersparen.

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Fahrt in der atemberaubenden Schlucht während der Fahrt zum Albulapass kurz vor Bergün

Als rechts eine Parkbucht auftauchte, war das Tagwerk für heute erledigt. Ab hier ging es lediglich noch ein paar Meter bergab nach Bergün. Ich fand zwar schnell die Touri-Info, musste aber feststellen, dass sie geschlossen hatte. Egal, dachte ich mir. Ich hatte mir im Vorfeld schon das Hotel Weißer Stern ausgesucht und fand dieses auch schnell in der Ortsmitte. Glücklicherweise hatten sie noch ein Zimmer für 87 CHF frei und so war meine Suche rasch beendet. Für den heutigen Tag standen 81 km, 1800 hm und netto 4h Fahrtzeit auf der Habenseite. Es war gerade mal 13:30 Uhr und daher gönnte ich mir den Luxus, nach dem Duschen erstmal einkaufen zu gehen und nicht sofort meine Radklamotten auszuwaschen. Danach schaute ich noch ein wenig Tour de France, machte einen Spaziergang durch das Dorf, gönnte mir ein Eis und nutze auch hier den freien W-Lan Zugriff. Zum Abendessen gab es in einer nahen Pizzeria eine kleine Portion Gnocci für 22 CHF, welche mich für den schlechten Salat vom Vorabend vollends entschädigte.

Übersicht


6. Tag (Albulapass, Berninapass, Forcola di Livigno, Passo d'Eira, Passo di Foscagno)


Ich schlief mal ausnahmsweise einigermaßen durch, wachte aber trotzdem pünktlich um 6 Uhr auf. Bis 7 Uhr döste ich noch vor mich hin, dann stand ich auf. Wie immer ging der erste Weg zum Fenster und das Wetter wurde gecheckt. Es war bewölkt aber immerhin trocken. Nach einem passablen Frühstück startete ich um 8:25 Uhr zu meiner nächsten Etappe. Über Kopfsteinpflaster ging es in Bergün direkt steil los. Danach wurde es aber erstmal wieder angenehm flach. Die ersten Serpentinen leiteten dann wieder einen steilen, fast vier Kilometer langen Abschnitt ein.

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Der Autor am Albulapass kurz nach Bergün

Dieser Teil des Albulapasses ist sicherlich der schönste. Zwar ist die Strasse teilweise in einem schlechten Zustand, aber bergauf stört das nicht weiter. Dafür ist man fast alleine unterwegs und bekommt landschaftlich einiges geboten. Die Rhätische Bahn kreuzt hier ständig den Weg. Durch diverse Tunnels und Brücken bahnt sie sich den Weg nach oben. Und auch der Albulabach ist ein stetiger Begleiter. Ein kurzer Moment des Verschnaufens bot sich dann in Preda, welches über einen kurzen flachen Abschnitt erreicht wurde. Danach zog die Steigung wieder an, es war aber nach wie vor gut zu fahren. Vor allem wohl auch, weil ich endlich einmal Rückenwind verspürte. Dann erreichte ich den schönen Palpuognasee, der mich schon vor Jahren zum Verweilen einlud. Auch dieses Mal schlug ich seine Einladung aus. Ich war ja noch nicht einmal eine Stunde unterwegs. Von hier aus könnte man meinen, schon die Passhöhe zu erahnen. Da ich den Albula aber bereits kannte, wusste ich, dass es sich hierbei nur um eine Forschungsstation handelte. Diese war schnell erreicht und ich genoss von dort noch einmal den schönen Blick hinab ins Tal. Ab nun änderte sich die Landschaft erneut. Es wurde deutlich karger. Der Straßenverlauf bis fast zur Passhöhe war nun gut erkennbar. In einem weiten Bogen zog sich die Strasse nun den Hang hinauf. Waren anfangs noch einige Nadelwälder zu sehen, bestimmten gegen Ende nur noch Geröllfelder die Landschaft. Leider trübten Strommasten hier ein wenig das Panorama. Diese waren nicht nur zu sehen, sondern auch durch lautes Summen zu hören.

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Blick zurück während des Anstieges zum Albulapass auf die karge Gerölllandschaft kurz vor der Passhöhe

Um etwa 10:15 Uhr erreichte ich dann die Passhöhe und aß eine Kleinigkeit. Es folgte eine kurze aber schöne Abfahrt mit weiten Kurven, kaum Serpentinen und einem prima Asphalt. Das folgende Teilstück von La Punt nach Samedan war dann weniger schön. Fast flach, dafür mit Gegenwind und reichlich Verkehr. Ab dem Abzweig zum Bernina wurde es besser. Hier bremste mich nun nur noch eine leichte Steigung. Rasch erreichte ich Pontresina und deckte mich in einem Supermarkt mit reichlich Futter ein. Hier fand ich auch endlich einen Optiker und konnte mir Tageskontaktlinsen kaufen. Am Ortsende machte ich eine kurze Pause und stärkte mich. Die Wolken waren inzwischen dunkler geworden und ich war mir fast sicher, dass ich auch heute nicht trocken bleiben würde. Da es mittlerweile auch nur noch 14 Grad hatte, zog ich meine Armlinge an und setzte die Fahrt fort. Der Verkehr hatte ab Pontresina noch einmal nachgelassen. Trotzdem war natürlich mehr los als kurz zuvor am Albulapass. Dafür waren hier kaum steile Abschnitte zu bewältigen. Wie erwartet fing es nach kurzer Zeit an zu nieseln. Zwischendrin dachte ich bereits, ich müsste meine Regenklamotten anziehen. Der Regen wurde dann aber wieder schwächer und hörte teilweise ganz auf. Ansonsten war der Pass eher unspektakulär. Die tiefhängenden Wolken verhinderten eine gute Sicht auf den Morteratschgletscher. Im oberen Bereich ähnelte die Landschaft dem letzten Teil des Albula. Auch hier waren Strommasten und die Gleise der Rhätischen Bahn zu sehen. Kurz nach der Talstation der Bernina-Diavolezza-Seilbahn wurde es für zwei Kilometer mit knapp 8% noch einmal deutlich steiler. Nach dem Passieren zweier kleiner Bergseen war auch diese Schwierigkeit geschafft und ich rollte fast flach durch eine dichte Nebelwand für einen Kilometer zur Passhöhe.

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Blick in die Nebelwand kurz vor der Passhöhe des Passo Bernina

Bedingt durch die schlechte Sicht verzichtete ich auf eine Pause und ging direkt in die Abfahrt. Ich hatte oben schon die Überlegung angestellt, am heutigen Tag nicht nur bis Livigno sondern bis Bormio weiterzufahren. Ich war bisher zügig vorangekommen und so konnte ich den folgenden langen Tag etwas abkürzen. Aber zuerst mal wollte ich noch den Forcola di Livigno erklimmen. Nach einer kurzen netten Abfahrt erreichte ich auch rasch den Abzweig. Anfangs noch recht locker, zog die Steigung für die restlichen 2,5 km dann richtig an. Teilweise durften deutlich zweistellige Prozentwerte bezwungen werden. Die Strasse war in diesem Abschnitt in einem erbärmlichen Zustand. Immerhin deuteten die vielen aufgefrästen Abschnitte darauf hin, dass sich hier in nächster Zeit einiges ändern würde. Bergab wollte ich hier aber nicht unterwegs sein. Als ich endlich die Schlussserpentine erreichte, strahlte mir sogar ein wenig Sonne entgegen. Das war auch bitter nötig. Unterwegs war das Thermometer bis auf 12 Grad gefallen. Ich zog mir oben trockene Klamotten an und aß ein wenig. Die Entscheidung bis Bormio zu fahren, war mittlerweile gefallen. Auf der Abfahrt nach Livigno begegnete ich mehreren Radsportgruppen die allesamt mit Begleitfahrzeug unterwegs waren. Ich konnte aber nicht erkennen, welchem Team sie angehörten Die Abfahrt war anfangs schön zu fahren und ich war guter Dinge.

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Blick zurück Richtung Passhöhe während der Abfahrt vom Forcola di Livigno Richtung Livigno

Doch dann änderte sich die Richtung und plötzlich blickte ich in dunkle schwarze Wolken. Bis wenige Meter vor Livigno blieb es noch trocken, dann öffnete der Himmel seine Pforten und es goss in Strömen. Beim ersten Hotel in Livigno stand ich erstmal eine Weile unter und überlegte kurz, ob ich nicht doch hier Station machen sollte. Aber irgendwie hatte ich dazu keine Lust. Ich zog langsam meine Regenklamotten an und begutachtete immer wieder den Himmel. Hier deutete nichts auf Besserung hin auch wenn der Wetterbericht nur von Schauern aber nicht von langwierigem Dauerregen gesprochen hatte. Nach einer Viertelstunde setzte ich meine Fahrt immer noch bei strömendem Regen fort. Als erstes folgte der Anstieg zum Passo d'Eira. Dieser war eigentlich nur 6,5 km lang, zog sich aber wie Kaugummi dahin. Der Pass war aber immerhin schön gleichmäßig zu fahren. Die Steigung lag selten über 6%. Allerdings sah ich hier wirklich gar nichts. Ich konnte durch meine Brillen teilweise nicht einmal die Straßenschilder lesen. Immerhin war mit trotz mittlerweile einstelliger Temperaturen nicht kalt. Als ich endlich die Passhöhe erreichte war ich froh, wohl wissend dass die Abfahrt der weitaus schwierigere Teil werden würde. Ich machte ein kurzes Passfoto und setzte meine Fahrt fort.

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Heftiger Regen und keine Besserung in Sicht. Auf der Passhöhe des Passo d'Eira

Die Abfahrt war dann so mies wie erwartet. Der Belag war schlecht und ich hatte nach wie vor das Problem, dass ich kaum etwas durch meine Brille sah. Immerhin konnte man am Gegenhang bereits den Anstieg zum Passo Foscagno erkennen. Die Abfahrt war also sehr kurz. Und auch der Anstieg zum Foscagno war mit 4 Kilometern nicht wirklich lang und hatte außer zwei kürzeren steilen Rampen keine Schwierigkeiten zu bieten. So erreichte ich zügig auch die letzte Passhöhe. Es schüttete immer noch wie aus Kübeln. Dementsprechend knifflig war dann auch die Abfahrt nach Bormio. Auch hier hatte ich die gleichen Probleme. Eine schlechte Strasse und null Sicht. Immerhin fing ich erst gegen Ende an, etwas zu frieren. Der Plan sah eigentlich vor, in den kleinen Dörfern vor Bormio ein Hotel zu finden. Da ich aber keine Lust hatte großartig zu suchen und beim Durchfahren keines sehen konnte, landete ich schließlich doch um 15:45 Uhr nach 106 km, 2600 hm und einer Fahrtzeit von 4:40 h in Bormio. Ich fuhr ein wenig planlos bis in die Innenstadt und war bereits bei einigen Hotels vorbeigefahren. Insgeheim verfluchte ich mich schon wieder, weil ich nicht einfach die erste Gelegenheit wahrgenommen hatte. Als ich an einem schicken Hotel (San Lorenzo) vorbeifuhr, dachte ich mir, jetzt ist Schluss. Scheißegal wie teuer das ist, wenn die ein Zimmer frei haben, bleib ich hier. Und ich hatte Glück, richtiges Glück.


Ich bekam ein Zimmer für 60 Euro und saß 10 Minuten später in einem Whirlpool, futterte etwas und schaute nebenher die Tour, allerdings auf Italienisch. Danach ging ich einkaufen und wusch meine Klamotten. Abends gab es leckere Spaghetti und Salat in der Pizzeria la Nuova Pastorella. Danach ging ich recht früh ins Bett, freute mich aber, dass die Wetterprognosen für den nächsten Tag viel Sonne und keinen Regen versprachen.

Übersicht


7. Tag (Stilfser Joch, Umbrailpass, Ofenpass, Ova Spin)


Wie immer wachte ich um 6 auf und blieb noch bis 7 Uhr liegen. Ein erster Blick aus dem Fenster bestätigte die Prognosen vom Vortag, herrliches Wetter. Genau so herrlich war das Frühstück. Neben den üblichen Leckereien gab es 5 selbstgebackene Kuchen und die Möglichkeit 20 verschiedene Omelettes, Crepes oder Pfannkuchen zu bestellen. Leider musste ich mich ein wenig zurückhalten, schließlich ging es heute wieder vom Start weg bergauf. Um 8:30 Uhr saß ich auf dem Rad und schickte mich an, den Stelvio zu bezwingen. Es ging direkt steil los, jedenfalls fühlte es sich so an. In Wahrheit nimmt die Steigung von Kilometer zu Kilometer langsam zu und beträgt auf dem ersten Kilometer nur gut 4 %. Zunächst waren einige Serpentinen zu befahren und ich wurde mit schönen Blicken auf Bormio und die umliegenden Berge belohnt.

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Blick zurück Richtung Bormio während des Anstieges zum Stiflser Joch

Jede dieser insgesamt knapp 40 folgenden Serpentinen war mit einem hübschen Schild sorgfältig markiert. Nach den ersten Kehren schlängelte sich die Strasse aber zunächst ohne weitere Richtungswechsel tiefer ins Tal. Nach 5 km hatte die Steigung bereits Werte über 8% erreicht und ich fing langsam an zu Schwitzen. Rechtzeitig kam dann aber Erholung. Das Ende des Tals wurde erreicht und die Strasse wandte sich gen Osten. Sofort wurde es für einen Kilometer deutlich flacher. Danach zog die Steigung wieder für 2 km deutlich an. Weitere Serpentinen und ein erstes kurzes Tunnel sorgten nun für Abwechslung. Nach einer Serpentinengruppe änderte sich das Bild erneut.

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Blick zurück auf die erste Serpentinengruppe während des Anstieges von Bormio zum Stilfser Joch

Zum einen ging die Steigung wieder leicht zurück. Zum anderen konnte man nun den weiteren Streckenverlauf deutlich erkennen. In einem weiten Bogen zog sich die Straße den Hang hinauf. Immer wieder unterbrochen durch kurze Tunnels. Diese stellten aber auch bergauf kein Problem dar, weil kaum Verkehr herrschte. Schon bald tauchte in der Ferne ein imposanter Steilhang auf. Ich konnte meinen Blick kaum von ihm abwenden. Sicherlich nicht ganz so spektakulär wie auf der Ostseite aber dennoch sehenswert. Nach 10 km hatte ich ihn erreicht und sofort zog die Steigung wieder auf über 8% an. Insgesamt 14 Kehren waren zu bewältigen.

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Blick auf den imposanten Steilhang während des Anstieges von Bormio zum Stilfser Joch

Egal ob man nach oben auf das noch Kommende, oder nach unten auf das bereits Erreichte blickte, die Aussicht war atemberaubend. Ich lieferte mir ein imaginäres Rennen mit einigen Radlern vor mir. Zwar war ich deutlich schneller unterwegs, meine zahlreichen Fotostopps verhinderten aber, dass ich tatsächlich überholen musste. Nach etwa 3 Kilometer war die Steilstufe bezwungen und der weitere Straßenverlauf nun wieder gut zu erkennen.

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Blick auf den imposanten Steilhang während des Anstieges von Bormio zum Stilfser Joch

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Blick vom Steilhang am Stilfser Joch auf die Galerienstrecke von Bormio

Wieder zog sich die Strasse in einem weiten Bogen um einen Berg herum. Für weitere drei Kilometer allerdings bei kaum nachlassender Steigung. Nachdem der Berg umrundet wurde, kamen die Passhöhe des Umbrail und darüber auch das Stilfser Joch in Sicht. Diesen Blick konnte man nun so richtig genießen, da es für einige Zeit fast flach wurde. Die letzten knapp 2 Kilometer bis zum Umbrail-Abzweig durften bei knapp 7% noch über einige Serpentinen überwunden werden.

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Der Autor auf den letzten Kilometern am Stilfser Joch von Bormio kommend kurz vor der Umbrailpasshöhe

Dann folgte der finale Gipfelsturm. Noch einmal ging es über drei Kilometer und mehrere Serpentinen dem Stilfser Joch entgegen. Die Steigung nahm noch einmal zu, dafür der Sauerstoffgehalt weiter ab. Die mittlerweile erreichte Höhe von über 2.500 Metern machte sich nun langsam bemerkbar und ich musste doch ein wenig kämpfen. Dann war das Ziel erreicht, der zweithöchste Alpenpass war nun auch von der Südseite bezwungen. Oben durfte ich die bekannt fantastische Aussicht auf den Steilhang der Ostflanke genießen. Ich hielt mich aber nicht lange auf der eigentlichen Passhöhe auf sondern radelte weiter zum Restaurant Tibet. Einige Meter über der Passhöhe liegend hatte man hier eine noch schönere Aussicht. Am gegenüberliegenden Hang sah ich den Fußweg zur Dreisprachspitze. Ich überlegte kurz ob ich die knapp 10 Minuten zu Fuß noch in Kauf nehmen sollte, entschied mich aber dafür, der Spitze das nächste Mal einen Besuch abzustatten. Insgesamt gesehen war der Anstieg sicher das Highlight meines Urlaubes gewesen. Unglaublich abwechslungsreich, mit tollen Ausblicken und kaum Verkehr. Das ganze natürlich auch bei traumhaftem Wetter. Ich musste mich fast schon zwingen, irgendwann die Abfahrt anzutreten.


Kaum war ich losgefahren, kam mir ein Quäldich-Fahrer entgegen. Es war Uwe der mir vom Namen her aus dem Forum bekannt war. Wir quatschten bestimmt 20 Minuten über so manche Anekdote unseres bisherigen Radlerlebens. So schön es war, musste ich aber irgendwann aufbrechen. Ich hatte heute schließlich noch einen Zug zu erwischen. Die Abfahrt vom Umbrail war zunächst gut zu fahren. Zwar waren etliche Serpentinen zu bewältigen, dafür war der Asphalt in guter Qualität. Dieser wurde in der Folge bis zur Baustelle an der Naturstrasse aber deutlich schlechter. Die Naturstrasse ist nur noch einige hundert Meter lang und scheinbar wird auch dieses kurze Stück bald der Geschichte angehören. Danach wurde der Straßenbelag wieder deutlich besser. Nun bremsten nur noch unzählige Serpentinen meine Fahrt. Schließlich erreichte ich Santa Maria.

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Blick auf die vielen Kehren während der Abfahrt vom Ubrailpass. Im Hintergrund Santa Maria Val Müstair

Ich kaufte eine Kleinigkeit zu essen und machte außerhalb des Ortes eine kurze Pause. Dann begann der Anstieg zum Ofenpass. Mit Steigungen von über 11% ging es gleich richtig zur Sache. Die Rampe war aber nach einigen hundert Meter geschafft. Es folgte ein kurzes Flachstück ehe die Steigung für 2 Kilometer noch einmal deutlich anzog. Kurz vor Fuldera flachte es dann immer mehr ab. Obwohl ich mich hier immer noch auf über 1.500 Metern Höhe befand, war es richtig heiß. Gott sei Dank waren ein paar Schleierwolken aufgezogen und spendeten mir wenigstens ab und zu Schatten. In Fuldera angekommen, war der erste Teil bewältigt. Nun folgte ein 4 km langes fast flaches Stück. Ich nutzte dies aber nicht wirklich zur Erholung. Ein Auge war immer auf die Uhr gerichtet. Ich wollte unbedingt den Zug um 14:55 Uhr erwischen und nicht noch eine Stunde warten müssen. Dementsprechend machte ich ordentlich Tempo. Glück für mich, dass mir dabei schöner Rückenwind half. Die Landschaft war von grünen Wiesen und Nadelwald geprägt. Dass man sich hier an einem veritablen Alpenpass mit immerhin 2.149 m Höhe versuchte, war auf den ersten Blick nicht zu erkennen.


Kurz nach Cierfs zog die Steigung dann für die nächsten fünf Kilometer wieder auf über 8% an, teilweise auch deutlich darüber. Nun erinnerten auch endlich Serpentinen daran, dass man einen Hochgebirgspass befuhr. Erst auf dem letzten Kilometer ließ die Steigung wieder nach. Hier war der Straßenverlauf bis fast zur Passhöhe gut zu erkennen. In einem weiten Bogen wurden die letzten Höhenmeter bezwungen. Ich versuchte die Geschwindigkeit hochzuhalten und musste dabei ganz schön leiden. Dann war es geschafft. Oben wurde ich mit einer schönen Aussicht belohnt. Ich gönnte mir nur eine ganz kurze Pause und aß eine Kleinigkeit. Die Abfahrt wusste dann richtig zu gefallen. Ein super Asphalt und schöne weite Kurven, Rennfahrerherz was willst du mehr. Da ich nach wie vor Rückenwind hatte, musste ich in den flacheren Abschnitten nur selten Mittreten. Erst auf der Abfahrt wurde mir bewusst, dass ich mit dem Ofenpass alle Schweizer Alpenpässe über 2.000m Höhe gefahren war. Überhaupt fehlten mir im Alpenraum nur noch einige Grenzpässe zwischen Italien und Frankreich sowie die Großglockner Hochalpenstrasse. Dann hätte ich alle 57 Alpenpässe über 2.000 m Höhe befahren. Prompt machte sich ein wenig Stolz in mir breit. Das Wetter hatte mich in den letzten Tagen schließlich nicht gerade dabei unterstützt, meine geplante Strecke komplett zu fahren.


Dann erreichte ich den Abzweig zum Munt la Schera Tunnel und damit den Beginn des Ova Spin. Dieser entpuppte sich als schöner Abschluss meiner Tour. Die Steigung erreichte bis auf die letzen Meter nie die 5% Marke und ich konnte fast alles auf dem mittleren Blatt durchdrücken. Der Abschluss bildete dann fast deckungsgleich zum Ofenpass ein weiter Linksbogen zur Passhöhe. Ein letztes Mal blickte ich zurück und genoss das Panorama.

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Blick auf die letzten Meter der Süd-Ost Anfahrt des Ova Spin

Oben angekommen war ich dann ob der Tempobolzerei ziemlich fertig aber zufrieden. Ich lag gut in der Zeit. Wieder gab es eine tolle Abfahrt mit schönen Kurven und einem guten Asphalt. Selbst ein kurzer Gegenanstieg konnte mich nicht bremsen. So erreichte ich zügig Zernez. Auf der gesamten Strecke von Santa Maria bis Zernez hatte ich kaum Verkehr. Zusammen mit dem Rückwind, der tollen Aussicht vom Ofenpass und den tollen Abfahrten war dieser Abschnitt wunderschön zu fahren. Von da an ging es nur noch leicht bergab bis Susch. Ich fuhr bis dorthin auch weiterhin mit ordentlichem Druck auf dem Pedal. Erst in Susch nahm ich etwas Tempo raus. Nun wusste ich, dass ich meinen geplanten Zug erwischen würde. Lavin erreichte ich schließlich um 14:20 Uhr nach 84 km, 2700 hm und einer Fahrtzeit vom 4:10 h. Ich kaufte mir eine Fahrkarte und ging im nahen Supermarkt noch einkaufen. Im Zug futterte ich dann reichlich und versuchte ein wenig zu schlafen. Nach 2 Stunden erreichte ich Ziegelbrücke. Wie erwartet fand ich dort keine Touristeninfo. Ein Nachfragen im Ort ergab denn auch, dass es hier keine Hotels gab. Also fuhr ich noch ein paar Kilometer zurück nach Weesen am Walensee. Ich fand dort schnell ein Hotel (Parkhotel Schwert) und weil ich auf Seeblick verzichtete auch ein einigermaßen günstiges Zimmer. Trotzdem musste ich dafür 95 CHF berappen. Die Schweiz ist eben nicht günstig.


Hier am See merkte man deutlich, dass man raus aus den Bergen war. Weesen liegt grade mal auf 430 Meter Höhe. Es war warm und drückend dazu, ein krasser Gegensatz zur frischen Bergluft der letzten Tage. Nach dem üblichen duschen, einkaufen, essen und waschen ging ich noch ein wenig am See spazieren und genoss das schöne Panorama. Abends aß ich in der dazugehörenden Trattoria nebenan super leckere Fussili und gönnte mir mal wieder ein Panache. Mittlerweile waren viele Wolken aufgezogen und es fing abends auch an zu regnen. Aber egal dachte ich mir. Ich hatte morgen nur eine relativ kurze Schlussetappe vor mir. Die würde ich auch bei Dauerregen bewältigen. Tja und genau so sollte es auch kommen.

Übersicht


8. Tag (Klausenpass)


Aufgrund der Wärme und einer viel zu dicken Bettdecke schlief ich bescheiden um nicht zu sagen beschissen. Prompt nickte ich morgens aber noch einmal weg und wachte erst um 7:30 Uhr auf. Ich ging um 8 Uhr frühstücken und weil das Wetter schlecht war ließ ich mir reichlich Zeit. Das Frühstück wusste aber durchaus zu gefallen. So gut, dass ich mir gleich noch etwas extra Proviant einsteckte :-) Um 9:00 Uhr startete ich dann bei leichtem Nieselregen zu meiner letzten Tour. Die ersten 25 km verliefen leicht ansteigend aber wellig, immer mal wieder mit kurzen Zwischenabfahrten garniert und leider relativ viel Verkehr bis Linthal. Ab dort wurde es für die nächsten 9 km steiler, es war aber immer noch gut fahrbar. Dafür schüttete es inzwischen kräftig. Nach Linthal durfte ich mich zunächst für einige Meter mit Kopfsteinpflaster messen, dann folgten zahllose Serpentinen.

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Einer der ersten Kehren des Klausenpasses während des total verregneten letzten Tages

Kurz nach Ende der Serpentinen wurde eine Hochebene erreicht und es wurde nun für die nächsten 6 Kilometer fast flach. Mittlerweile war mir richtig kalt geworden. Daher zog ich anders als sonst üblich, bereits im Anstieg mein Langarmtrikot unter die Regenjacke. Die Wolken hingen jetzt so tief, dass ich so gut wie gar nichts mehr von meiner Umgebung sah. 50 Meter Strasse vor mir und ein wenig Wiesen rechts und links der Strasse. Ansonsten war nichts zu sehen. Und es war auch keine Besserung in Sicht. Ich regte mich mal wieder über den Wetterbericht auf. Von Dauerregen war nämlich nie die Rede gewesen. Aber das half nun auch nichts. Ich musste es so nehmen wie es kam. Die ersten Serpentinen leiteten dann den dritten und letzten Teil des Anstieges ein. Die letzten 8 Kilometer mussten mit einer Steigung von gut 7% erklommen werden. Teilweise zog jetzt auch noch Nebel auf und die Sicht wurde noch einmal schlechter.

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Die totale Suppe. Am Klausenpass reicht die Sicht gerade noch für eine Serpentine

Nur gelegentlich riss es für kurze Momente auf und ich konnte ungeahnt hohe Berggipfel abseits der Strasse erkennen. Ich konnte nur erahnen, dass dieser Pass eigentlich wunderschön zu fahren ist. So kämpfte ich mich Meter für Meter durch den Regen und war froh, als ich nach 23 Kilometer Anstieg seit Linthal die Passhöhe erreichte.

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Blick zurück auf die lezte Serpentinengruppe während des Anstieges vom Walensee zum Klausenpass

Gott sei Dank gab es hier oben eine kleine Gaststätte. Außer mir war natürlich niemand da und angeblich war ich auch der erste Radler überhaupt an diesem Tag. Ich legte mir trockene Klamotten an und genoss einen warmen Capuccino. Nach einer guten halben Stunde wähnte ich mich wieder bereit für den Regen und setzte meine Fahrt fort. Gott sei Dank waren auf der Abfahrt wenige Serpentinen zu bewältigen und ich musste so nicht allzu oft bremsen. Die Fahrt war so schon schwer genug. Durch meine Sonnenbrille sah ich durch den Regen nicht wirklich viel. Zwar hatte ich mittlerweile ja wieder Kontaktlinsen und konnte so auch ohne Brille fahren. Dann schlug mir der starke Regen aber derart in die Augen, dass ich diese zusammenkneifen musste. Folglich konnte ich so auch nicht viel sehen. Da es mir langsam aber sicher auch etwas frisch wurde, freute ich mich regelrecht auf den kurzen Gegenanstieg. Dieser kam später als erwartet. Erst nach gut 12 km konnte ich in Unterschäden endlich wieder ein wenig die Beine arbeiten lassen und Temperatur aufbauen.


Danach folgten noch einmal 11 km Abfahrt ehe ich endlich Altdorf erreichte. Kurze Zeit später kam ich nach 82 km, 1750 hm, und einer reinen Fahrtzeit von 3:50 h um 13:50 Uhr in Flüelen an. Am Bahnhof besuchte ich zu allererst die Bahnhofstoilette und trennte mich von meinen nassen Klamotten. Eine knappe halbe Stunde später saß ich dann trocken und in Zivil im Zug nach Andermatt. Nach einem schnellen Umstieg in Göschenen erreichte ich schließlich 48 Minuten später Andermatt. Schon während der Anfahrt zum Bahnhof konnte ich mein Auto auf dem Parkplatz erkennen, was mich dann immer ein wenig glücklich stimmt. Ich legte noch kurz 200 Meter im Regen zurück und zog mich am Auto angekommen noch einmal um. Seit Genf-Nizza hab ich ja gelernt und hab im Auto immer noch mal einen kompletten Klamottensatz liegen. Ich lobte mein Rad für die gute Zusammenarbeit der letzten Tage und verstaute mein ganzes Gepäck im Auto. Dann ging es zurück nach Karlsruhe. Die Heimfahrt verlief, abgesehen von einigen Momenten der Müdigkeit problemlos.



Fazit:

Sicherlich der verregnetste Urlaub in meiner bisherigen Karriere. An 5 von 8 Tagen hatte ich mal mehr mal weniger Regen. Der krönende Abschluss war dann natürlich der letzte Tag, an dem ich von der ersten bis zur letzten Minute im Regen fahren durfte. Die ganz großen Highlights fehlten sicher auch. Wobei Furka, Grimsel und Oberaar natürlich immer eine Reise wert sind, aber die kannte ich ja schon. Und auch der Stelvio von Bormio hat mich absolut überzeugt. Aber für 8 Tage Alpen ist das ein wenig mager. Schade ist eben, dass ich bei vielen Pässen aufgrund des Wetters gar nicht einschätzen konnte, ob sich ein weiterer Besuch lohnt oder nicht. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden. Die Form hat gestimmt. Ich habe mir zwar insgesamt einen Tag mehr Zeit gelassen als geplant. Aber 8 Tage am Stück muss man auch erstmal fahren, zumal ich dieses Jahr erst sehr spät angefangen habe, mich überhaupt auf lange Touren vorzubereiten. Und zu guter Letzt bin ich auch alles gefahren, was ich mich vorgenommen hatte. So konnte ich etliche weiße Flecken in meiner Landkarte tilgen. Wenn es gut läuft, werde ich nächstes Jahr Südfrankreich noch einmal einen Besuch abstatten und die mir fehlenden Grenzpässe zu Italien beradeln. Dann bleibt als 57. und letzter 2.000er Alpenpass nur noch die Großglockner Hochalpenstrasse übrig. Aber auch dafür hab ich schon eine ganz verrückte Idee :-)

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